10 Tipps, wie Sie graue Energie einsparen
Obwohl sie nicht zu sehen ist, steckt sie in jedem Produkt: die graue Energie. Mit diesen Tipps reduzieren Sie sie – und schonen das Klima.
Was ist graue Energie?
Ob Smartphone, T-Shirt oder Mineralwasser: In jedem Produkt steckt Energie – und zwar mehr als man denkt. Denn oft ist nicht nur die Herstellung energieintensiv, sondern auch die Gewinnung der Rohstoffe, der Transport, die Lagerung, die Verpackung, das Recycling oder die Entsorgung. Die versteckte Energie, die für all diese Schritte aufgewendet wird, heisst graue Energie.
Gemäss der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) fällt rund zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz in Form von grauer Energie an. Bei zahlreichen Produkten ist dieser Energiebedarf sogar deutlich grösser als die benötigte Betriebsenergie. Das zeigt sich etwa bei den Smartphones: In einem Mobiltelefon stecken gemäss SES rund 220 kWh graue Energie. Für den Betrieb verbraucht das Gerät jedoch nur etwa 1 kWh Strom pro Jahr. Besonders auffallend: In der Schweiz ist ein Smartphone durchschnittlich bloss 18 Monate im Einsatz, bevor es durch ein neues abgelöst wird. Bei anderen Elektrogeräten präsentiert sich die Situation ähnlich – schade für die viele graue Energie, die das Klima belastet.
So reduzieren Sie die graue Energie
1. Impulsverkäufe vermeiden: Kaufen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen. Denn weniger Konsum bedeutet weniger Produktion, weniger Transport, weniger Entsorgung – und damit weniger graue Energie.
2. Regionale und saisonale Lebensmittel kaufen: Solche Produkte vermeiden grosse Mengen an versteckter Energie für Transport und Lagerung.
3. Nachhaltige Materialen bevorzugen: Wählen Sie Produkte aus Materialien, die bei der Herstellung weniger Energie verbrauchen. Zum Beispiel sind Möbel aus recyceltem Holz oder Kleidung aus Biobaumwolle oft weniger energieintensiv in der Herstellung als konventionelle Alternativen.
4. Second-Hand-Produkte kaufen: Besonders nachhaltig ist es, Kleidung, Möbel oder Geräte gebraucht zu kaufen. Dadurch verlängern Sie deren Lebensdauer und es muss keine neue graue Energie aufgewendet werden.
5. Sharing fördern: Teilen Sie Werkzeuge, Sportmaterial, Küchenmaschinen und was sich sonst noch eignet mit Freunden und Nachbarn. So brauchen nicht alle diese Gegenstände anzuschaffen. Auch Carsharing-Modelle helfen, die Anzahl der Fahrzeuge und somit die graue Energie zu reduzieren.
6. Geräte lange nutzen: Ersetzen Sie Elektrogeräte erst, wenn sie defekt sind und sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Ausnahmen sind alte, ineffiziente Elektrogeräte, bei denen der hohe Verbrauch an Betriebsenergie mit der Zeit grösser ausfällt als die graue Energie fürs neue Gerät.
8. Ungebrauchtes weitergeben: Ist die Saftpresse in Ihrer Küche nur noch ein Staubfänger? Und liegt Ihr vorheriges Smartphone seit Monaten ungenutzt in der Schublade? Höchste Zeit, solche Gegenstände zu verschenken oder zu verkaufen.
9. Kehricht reduzieren: Recyceln Sie alles, was sich recyceln lässt. So brauchen Sie weniger mit dem Kehricht zu entsorgen. Auch Produkte mit weniger Verpackung helfen mit, dass sich Ihre Abfallsäcke langsamer füllen.
10. Food Waste vermeiden: Sorgen Sie dafür, dass Sie die gekauften Lebensmittel aufbrauchen und keine wegwerfen müssen. Das gelingt Ihnen besser, wenn Sie Ihren Bedarf an Lebensmitteln planen, mit einer Liste einkaufen, die Lebensmittel richtig lagern und regelmässig kontrollieren, welche davon bald ihr Ablaufdatum erreichen.
11. Hahnenwasser statt Mineralwasser trinken: Grenchner Trinkwasser kann bei der Qualität locker mit Mineralwasser mithalten, verbraucht aber kaum graue Energie. Mineralwasser hingegen muss in Flaschen abgefüllt und transportiert werden. Darum enthält es viel versteckte Energie. Gute Gründe, jetzt auf Hahnenwasser zu wechseln!