Prima fürs Klima: Biogas aus Mist und Gülle
Wer mit Biogas heizt, schont das Klima. Deshalb will die SWG noch mehr Biogas produzieren und ins Gasnetz einspeisen. Dazu wird die bestehende Biogas-Aufbereitungsanlage auf dem ARA-Areal um eine landwirtschaftliche Biogasanlage erweitert. Als Energiequelle nutzt sie Mist und Gülle von regionalen Bauernbetrieben sowie Grüngut aus dem Einzugsgebiet der Gemeinde Grenchen.
Biogas lässt sich genauso vielseitig einsetzen wie Erdgas. Aber es ist klimafreundlicher und daher ein wichtiger Energieträger für die Energiewende. Schon seit mehreren Jahren stellt die SWG aus dem Klärschlamm der ARA Regio Grenchen einheimisches Biogas her. Dazu betreibt sie auf dem ARA-Areal eine Biogas-Aufbereitungsanlage.
Nun will sie die Biogasproduktion weiter steigern. Denn die Biogas-Aufbereitungsanlage hat noch freie Kapazitäten. Für das zusätzliche Biogas setzt die SWG auf eine natürliche Ressource, die in der Region in grosser Menge vorkommt: Mist und Gülle. Die landwirtschaftlichen Abfälle der teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte sowie der Grünschnitt aus Grenchen werden abgeholt und zum ARA-Areal geführt.
Dort baut die SWG die landwirtschaftliche Biogasanlage Witi. In deren Fermenter wird die Biomasse zu Rohbiogas und Dünger umgewandelt. Dies geschieht in einem natürlichen anaeroben Vergärungsprozess mithilfe unzähliger Bakterien. Das Rohbiogas gelangt anschliessend in die Aufbereitungsanlage, wo es die fürs Gasnetz erforderliche Qualität erhält. Der nährstoffreiche Dünger geht zurück an die Bauernbetriebe, die ihn auf ihre Felder austragen.
Regionale Wertschöpfung fördern
Mit diesem Vorhaben verfolgt die SWG gleich mehrere Ziele, wie Projektleiter Steve Schwarz erklärt: «Erstens wollen wir die regionale Wertschöpfung in Grenchen für Grenchen fördern. Zweitens reduzieren wir die Abhängigkeit von ausländischem Erdgas und erhöhen den Anteil von klimafreundlichem Biogas – machen also bei der Dekarbonisierung vorwärts. Und drittens geht die SWG damit einen weiteren Schritt von der reinen Netzbetreiberin zur Energieproduzentin.»
Auch die Landwirtinnen und Landwirte profitieren. Indem sie sich am Projekt beteiligen, verbessern sie die CO2-Bilanz ihres Betriebs. Zudem erhalten sie mit dem Dünger die gleiche Nährstoffmenge, die sie mit Mist und Gülle zuvor abgegeben haben, wieder zurück – aber in hochwertigerer Form. Denn die Pflanzen auf ihren Feldern nehmen die Nährstoffe des Düngers besonders gut auf, etwa Stickstoff, Phosphor und Kalium.